Hach, Thai Airways<3 Wie herrlich unkompliziert war doch dieser Flug. Nach den vielen kleinen und großen Ärgernissen der letzten Anreise nach Asien, war diese das reinste Kinderspiel. Anschlussflug bekommen und das Gepäck ist auch da. Gut so, denn beim anlegen des Rucksacks ist meiner Reisebegleitung erst einmal die Jeans gerissen 🙂
Jetzt haben wir bereits zwei Tage in Phnom Penh verbracht. Eigentlich kam uns hier alles sehr vertraut vor. Schwüles Wetter, chaotischer Verkehr, überall Essen und gastfreundliche Menschen. Eine asiatische Großstadt eben. Und doch, wie bei allen asiatischen Großstädten, liegen die vielen Unterschiede im Detail.
Verglichen mit Städten in Vietnam und Thailand, ist die Infrastruktur hier noch deutlich weniger entwickelt. Angesichts der jüngeren Geschichte Kambodschas, verwundert das natürlich nicht. Erst seit Anfang der 80er Jahre, nach dem Ende der Schreckensherrschaft der roten Khmer, konnte das geschundene Volk erst wieder etwas Luft holen. Die Kambodschaner erholen sich jedoch nur langsam von diesem Trauma.
Und doch bot sich uns ein Bild voller Lebensfreude auf den Straßen der Stadt. In den gepflegten Parks rund um den Königspalast machen sich am Nachmittag Familien breit. Es ist sehr ruhig, weil die Straßen um den Palast großräumig abgesperrt sind. Hier finden sowohl die Bewohner, als auch die Touristen ein wenig Ruhe von der hektischen Stadt. Der riesige Spielplatz ist proppevoll und an einem großen Brunnen versammeln sich allabendlich Scharen von Jugendlichen um flashmobartige Gruppentänze aufzuführen. Am Flussufer des Tonle Slap, buhlen die Händler und Tuk Tuk Fahrer um die Aufmerksamkeit der Touristen und diese lassen es sich hier gut gehen.
Doch bei einer Sehenswürdigkeit am Rande von Phnom Penh wurde es uns dann doch sehr flau im Magen, bei den sogenannten “Killing Fields“.
Diese Gedenkstätte war eines von über 300 Massengräbern, in denen die roten Khmer die Opfer ihres systematischen Massenmordes regelrecht verscharrten. Noch heute kann man an einigen Baumwurzeln Stofffetzen erkennen, die von der Kleidung der Opfer stammt. Inzwischen sind sie mit den Wurzeln der Bäume verwachsen. Beim Eintritt in die Gedenkstätte bekommt man einen Audioguide, in dem die Geschichte um die Diktatur und Machtergreifung von Pol Pot aufbereitet wird. Mitten auf dem Gelände ist die eigentliche Gedenkstätte. Ein großer Stupa, in dem die Gebeine und Schädel einiger Opfer der Khmer rouge aufgebahrt sind. Ein grausiger Ort. Doch auch dieser Ort gehört zu der Geschichte des Landes. Vermutlich genau so wie auch die Lebenslust, die wir erfahren durften.
Inzwischen sind wir schon in der kleinen Stadt Kratie am Mekong angekommen. Hier gehen wir morgen Irawadi-Delfine kucken. Der nächste Beitrag wird nicht ganz so ernst, versprochen.