Hier ist ja gerade Regenzeit. Das bedeutet aber nicht, dass es andauernd regnet, sondern viel mehr, dass es ein- bis zweimal am Tag gepflegt für ca. 6 Minuten runter macht. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass die Temperaturen erträglich sind. Was auch cool ist: Man kann mit nem Boot über den Mekong schippern, der wegen dem Regen noch größer und stärker als sonst ist. Der Mekong ist hier in Kratie gefühlt breiter als die Saar lang ist. Ne, im Ernst, der is echt sau breit!
Der Grund für unseren Abstecher nach Kratie waren die Irawadidelfine. Von diesen Tieren gibt es im gesamten Mekong nach letzten Zählungen noch ca. 85 Exemplare. Die Population ist allerdings durch Schiffsverkehr und vor allem durch die Fischerei mit Netzen sehr bedroht. Aus diesem Grund hat Kambodscha dem Irawadidelfin ein Schutzgebiet von der Provinz Kratie bis zur laotischen Grenze gewidmet. Und in dieses Gebiet sind wir mit einem kleinen Longtailboot befördert worden.
Um 08:30 Uhr wurden wir von unserem Tuk Tuk Fahrer abgeholt, der uns durch viele viele kleine Dörfer an den kleinen Bootsanleger mitten im Nirgendwo kutschierte. Dort nahm uns schon unser junger Captain in Empfang und schon ging es aufs Boot. Überhaupt ist hier alles tierisch unkompliziert. Das Gefühl, das man immer und von jedem über den Tisch gezogen wird, wie wir es aus diversen anderen Ländern kennen, kommt hier gar nicht erst auf.
Die Fahrt auf dem schmalen Boot ging immer eng am Ufer vorbei flussaufwärts. Die Strömung weiter draußen auf dem Fluss ist zu stark für das relativ schwach motorisierte Schiffchen. An einem bestimmten Punkt zog der Captain das Boot dann doch in Richtung Flussmitte, berechnend, dass wir von der Strömung wieder ein Stück flussabwärts getrieben werden würden. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir dann diverse Baumkronen in der Flussmitte. Ja, Baumkronen. Durch den hohen Wasserstand werden die vielen schmalen Flussinseln überflutet. Nur die Wipfel der hohen Bäume ragen dann noch aus der braunen Brühe.
Und in mitten einer solchen Flussinsel machte der Captain dann an einem Baum fest. Kurz darauf schon sahen wir die weiß-grauen Delfine an der Oberfläche blasen! Zwei bis drei Schulen trieben sich in unserer unmittelbaren Umgebung umher. Einfach wunderschön!
(Weil ich fotomäßig nur mit ganz kleinem Besteck unterwegs bin, also mit 50mm Festbrennweite, gibts leider nicht wirklich Delfinfotos.)
Nach etwa einer Stunde Delfinwatching machten wir uns schon wieder auf den Rückweg. Der ging ja flussabwärts und dauerte wegen der Strömung nur ca. 20 Minuten, ganz im Gegensatz zum Hinweg, der über eine Stunde dauerte.
Am Steg lud uns auch schon wieder der Tuk Tuk Chauffeur in sein Gefährt ein und zeigte uns noch eine große Pagode in der Nähe. Allerdings sei gesagt, Pagoden und Tempel sieht man in Südostasien so häufig, dass sie einem irgendwann alle ein bisschen zu ähnlich vorkommen. Man hat sich wirklich mal satt gesehen.
Heute waren wir aber in diesem Angkor-Dings und wir können wohl mit Fug und Recht behaupten, dass DIESE Tempelanlage ein absolutes Muss für Reisende in Südostasien ist! Unfassbar toll! Den Artikel und die Fotos gibt es aber erst in den kommenden Tagen, ich muss ja auch noch Urlaub machen nebenbei 🙂