Neuer Kontinent, neue Reiseländer, neue Währung (Rocky Balboa). Geblieben ist das heiß-feuchte Klima.
Nach ca. 12 Stunden im Flieger sind wir in Panama angekommen. Im Taxi in Richtung Stadtzentrum zu unserem Hotel sieht man schon von weitem die gewaltige Skyline von Panama City. Die Silhouette sieht man praktisch von überall in der direkten Umgebung der Stadt, ist sie doch die größte Skyline von Lateinamerika.
Nachdem wir einen kleinen Teil unseres Jetlags weggeschlafen hatten, ging der erste Ausflug zur Avenia Balboa, der grünen Küstenpromenade mitten in der Stadt.
Die vielen kleinen Grünflächen und Parks sind akribisch gepflegt und laden dazu ein an einem der vielen schattigen Plätzchen zu verweilen. Das ist bei 32°C und 85% Luftfeuchte auch mehr als empfehlenswert. Die Einheimischen machen hier trotzdem Sport. Not human!
Die komplette Innenstadt ist generell sehr sehr sauber und gepflegt. Doch wie immer gilt: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Verlässt man die prachtvollen Wege, erlebt man auch viel Armut. Betrachtet man das sehr hohe Preisniveau der Stadt und das monatlich Durchschnittseinkommen der Einheimischen, verwundert das nicht.
Von der Avenia Balboa aus sieht man in der Ferne schon die ersten Gebäude der wunderschönen Altstadt Casco Viejo am nördlichen Ende der Stadt. In Casco Viejo sieht es so aus, wie man sich Panama vorstellt, wenn man noch nie in Panama war. Gebäude im Kolonialstil mit ihren schönen Balkonen samt schmiedeeisernen Geländern, kleine Gassen und schöne Plätze, um sich die ganze Pracht anzuschauen. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer Filmkulisse. In der ganzen Altstadt gibt es Restaurants und Bars, die allerdings ziemlich teuer sind. Der Charme des Stadtteils ist trotzdem unvergleichlich. Casco Viejo ist zu Recht Weltkulturerbe und eine der beliebtesten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten von ganz Panama.
Nach einem ganzen Tag zu Fuß im feucht-heißen Panama machten wir uns tags darauf auf den Weg zu einem meiner persönlichen Highlights: Den Miraflores-Schleusen des Panamakanals. Die Schleusen sind mit dem Taxi oder mit einer organisierten Fahrt vom Hotel in ca. 30 Minuten von der Stadt aus erreichbar. Sieht man riesige Containerschiffe in der Ferne, die sich durch den Dschungel zu pflügen scheinen, weiß man, dass der Kanal nicht mehr weit ist.
Der Eintritt in das Besucherzentrum kostet 15$. Dafür kann man sich einen 3D Film zum Kanal ankucken (die 90er haben angerufen, sie wollen ihre Technik zurück) und das Museum betreten. Den Film spart man sich aber besser und kuckt statt dessen Schiffe auf einer der Aussichtsterrassen. Das Museum ist allerdings liebevoll gestaltet und sehr interessant.
Die erwähnten Aussichtsterrassen sind natürlich das Highlight des Besucherzentrums. Man ist wirklich sehr nah am Geschehen und kann die Vorgänge an der Schleuse unmittelbar verfolgen.
Eine Schleusung dauert ca. 20 Minuten, was bemerkenswert schnell ist wenn man die Dimension von Schiffen und Schleusen betrachtet. Die Schiffe der Panamax Klasse sind, wie der Name schon sagt, die größte Schiffsklasse, die die alte Miraflores Schleuse passieren kann. Diese Schiffe haben nur noch 60 cm Platz zwischen deren Außenwand und der Schleusenkammer. Zur Unterstützung und Vermeidung von Kollisionen werden die großen Schiffe mit den sogenannten „Mulis“, den kleinen aber starken Zahnradloks, unterstützt. Ein tolles Schauspiel für Technikinteressierte!
Die neuen, viel größeren Schleusen sind für Touristen leider noch nicht zugänglich. Man kann aber die Aufbauten in ca. 500 m Luftlinie deutlich sehen.
Nach der schönen Tour an den Kanal setzte uns unser Fahrer Gustavo am Fischmarkt in Panama Stadt ab. Um den Fischmarkt sind viele kleine Restaurants angesiedelt, in denen man für lächerlich wenig Geld eimerweise hervorragende Ceviche essen kann. Auch frisch paniertes Fischfilet mit gebackenen Kochbananen bekommt man dort günstig. Das Bier ist hier, im Gegensatz zum Rest der Stadt billig.
Kulinarisch hat Panama leider nicht sehr viel mehr zu bieten. Alles ist entweder paniert oder mit Mayonnaise verrührt. In Anbetracht des Klimas ist das schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. In der Stadt kann man allerdings sehr gut international Essen. Pizza, Pasta, Sushi oder Döner gibt es hier an jeder Ecke. Allerdings liegen die Preise meistens über dem Niveau, welches wir von zu Hause kennen. Auch für ein Bier kann man in der Innenstadt locker mal 5$ hinblättern. Also dann doch lieber zum rustikalen Fischmarkt als in die schicke Innenstadt…
Jetzt gerade sind wir auf der berühmten Carretera Panamericana in Richtung David unterwegs. Dort bleiben wir allerdings nur eine Nacht und fahren anschließend weiter ins schöne Bocas del Toro.
Das wird ein Spaß!