Die zweitgrößte Stadt Nepals, Pokhara, ist das heimliche Touristenzentrum des Landes. Die Stadt liegt am Phewasee und nahe an der Annapurna Gebirgskette. Alle Trekkingtouren im Annapurnagebiet starten hier. Aber auch wenn man keine Trekkingtour geplant hat, kommt man hier auf seine Kosten, ob man nun Sportler oder Genießer ist.
Pokhara ist von Kathmandu aus “recht gut” erreichbar. Entweder mit dem Propellerflugzeug, welches ca. 30 Minuten für die Strecke benötigt oder günstiger auf einem acht Stunden Bustrip über enge Serpentinen. Letztere Möglichkeit ist zwar sehr viel günstiger, aber auch sehr viel nervenaufreibender als Erstere.
Aus Kostengründen haben wir den Bus gewählt. Die Busse, die auf der Strecke eingesetzt werden sind für nepalesische Verhältnisse recht komfortabel. Man sitzt sehr bequem und Ventilatoren gibt es auch. Die sind auch nötig, denn Pokhara liegt tiefer als Kathmandu und das Klima ist wärmer und feuchter als in der Hauptstadt. Wer aber seinen Rücken schonen möchte, sollte bedenken, dass die Busse nur auf Blattfedern gelagert sind und obwohl die Straße zwischen Kathmandu und Pokhara asphaltiert ist -was in Nepal gewiss keine Selbstverständlichkeit ist- die Fahrt zu einer unangenehmen Rüttelpartie werden kann.
Adrenalinschübe gibt es aber kostenlos dazu! Der Fahrstil der Fahrer alleine ist schon beängstigend genug. Hinzu kommt noch der rege Gegenverkehr in Form von riesigen LKW’s mit schlecht bis gar nicht gesicherter Ladung, die auch gerne mal zu riskanten Überholmanövern ansetzen. Auf der Fahrt überquert man auch hohe Brücken, deren Leitplanken offensichtlich durchbrochen wurden. Nicht sehr beruhigend… Zurück nach Kathmandu werden wir wohl das Flugzeug nehmen.
Wir sind aber glücklicherweise gut angekommen und wurden angenehm überrascht. Hier ist alles sehr viel sauberer, ruhiger und angenehmer als in Kathmandu. Wir sind in einem Hotel auf der Nordseite des Phewasees, der “Lakesite” gelandet. Hier reihen sich Bars, Restaurants und Agenturen für die unzähligen Freizeitangebote aneinander. Geschlaucht von der Busfahrt haben wir beschlossen, erst einmal zwei Tage zu relaxen.
Die Kontaktfreude der Nepalis bekommt man auch hier sehr schnell zu spüren. Bei einem Spaziergang am Seeufer wurden wir von zwei jungen Nepalesen zum Tee eingeladen, einfach so zum schnacken. In den nächsten Tagen werden wir mit unseren neuen Freunden eine kleine Angeltour starten!
Durch Zufall sind wir auch auf einen Nepali gestoßen, der zu Bürgerkriegszeiten in Deutschland Asyl gefunden hatte und sechs Jahre in Münster lebte. Eine krasse Geschichte in all ihren Details, wenn man aus solch wohl behüteten Verhältnissen kommt wie wir.
Nach all den Leuten haben wir uns dann heute auch das Land angekuckt und haben den Devi’s Fall besichtigt. Dieser Wasserfall ist der Ablauf des Phewasees. Es handelt sich aber nicht um einen normalen Wasserfall, der von Klippen hinunter stürzt. Es ist vielmehr ein Fluss, der in ein 100(!) Meter tiefes Loch verschwindet und unterirdisch weiter fließt, um 500 Meter weiter wieder an die Oberfläche zu kommen. Cooles Teil!
Morgen steht eine Mountainbiketour auf dem Programm, ohjeh…