Die letzten beiden Tage in Pokhara waren die schönsten! First of all: Claudis highlight, das Paragliden! Leider hatte sich der Flug wetterbedingt um einen Tag verschoben. Samstags kam dann das OK von den Piloten, die oben auf dem Aussichtspunkt Sarangkot die Wetterbedingungen stets beobachteten. Ich durfte mit dem Minivan mit hinauf nach Sarangkot fahren, in der Gewissheit, Claudi beim Start ablichten zu können. Nach einer ungestümen, von Kirmestechno untermalten Fahrt hinauf auf den Berg, wurde mir diese Hoffnung wieder genommen, da der Van sofort wieder ins Tal musste, um die Paraglider nach ihrer Runde wieder aufzusammeln. So, und nun übernimmt Claudi kurz das schreiben, denn ich bin ja schließlich nicht geflogen!
Oben angekommen lernte ich meinen schweizer Piloten Sebastian kennen, der mir das Gefühl gab, keine Angst mehr haben zu müssen. Während mir Sebastian in einem Satz erklärte, wie der Start funktioniert: “Ich zähle rückwärts und bei 0 angekommen, fängst du an zu laufen!” entfalteten drei Nepali-Jungs unseren Schirm. 3 – 2 – 1 – 0 ich lief los und plötzlich flog ich! Die Aussicht auf Pokhara und das Tal mit dem Phewasee waren schlichtweg der Hammer! Die Landung erklärte mir Sebastian so schnell, wie den Start:”Wenn ich laufen sage, dann läufst du!” Wir hatten echt eine tolle Landung im Vergleich zu manch anderen Tandems, bei denen der Pilot über seine Flugschützlinge kullerte. Einige waren aber auch einfach zu blöd zum Laufen…
Danke für den Gastkommentar, Claudi!
Auf der Rückfahrt von Sarangkot nach Pokhara war ich übrigens noch der Meinung, dass ich Claudi wenigstens bei der Landung noch knipsen könnte, aber auch hier wurde ich leider enttäuscht. Als wir mit dem Minivan kurz vor der großen Landewiese am See waren, kam uns die gesamte Gruppe, die gerade von oben abgeflogen war, auf einem Jeep entgegen und stieg wieder zu uns um. Also keine Fotos von Start und Landung aber wunderbare Luftaufnahmen von Claudi!
Tags darauf dann mein persönliches highlight: Die Downhilltour mit unserem Freund Jagan (nepalmountainbike.com)!
Um kurz nach acht wurden die Bikes auf den Dachträger des Vans geschnallt und los ging es in Richtung Friedenspagode, südlich des Phewasees. Oben angekommen wurden die Bikes noch einmal gecheckt und schon stürzten wir uns Richtung Tal! Ein erster Schreck fuhr mir in die Knochen, als ich plötzlich In meinem linken Augenwinkel eine Horde undefinierbarer Fellknäuele auf mich zu springen sah!
Nach einer reflexartigen Vollbremsung und genauerem Hinsehen gaben sich die Knäuele allerdings als eine Gruppe Affen zu erkennen, die einfach nur den Weg überquerten, ohne nach Rechts oder Links zu sehen. Und weiter ging es bergab über enge Serpentinen! Geil!
Kurz vor ende der ersten Abfahrt begegnete uns eine Gruppe chinesischer Touristen die auf dem Weg nach oben wahren. Jagan scheint die Gruppe scheinbar nicht früh genug gesehen zu haben, er konnte nämlich nicht rechtzeitig bremsen und fuhr mit voller Fahrt durch eine große schlammige Pfütze direkt neben der Gruppe. Die Chinesen fanden das natürlich nicht sehr lustig, wir aber irgendwie schon.
Unten angekommen wartete auch schon der Fahrer mit samt seinem Van um uns hoch nach Sarangkot zu bringen, wo die zweite Abfahrt auf dem Programm stand. Die Strecke war etwas flacher aber schwerer zu fahren, weil sehr viel loses Geröll herum lag. Und es kam wie es kommen musste, nach einem Verbremser in einer Kurve machte ich mich lang! Keine Angst, mir ist nix passiert! Die eiserne Regel des Mountainbike Club Pokhara musste ich allerdings trotzdem einhalten. Wer vom Bike fällt, muss ein Bier ausgeben!
Und das tat ich dann an unserem letzten Abend! Aus einem wurden mehrere Biere und wir verbrachten einen tollen letzten Abend mit Jagan, der uns in der kurzen Zeit die wir hatten, sehr ans Herz gewachsen ist!
Der Abschied von Pokhara ist uns wirklich nicht leicht gefallen, gerade wegen den tollen Menschen die wir dort kennenlernen durften!
Inzwischen sind wir wieder in Kathmandu angekommen und morgen früh geht unser Flieger nach Neu Delhi.
Nepal, wir werden dich wirklich sehr vermissen!