Die Anlegestelle für die Touristendampfer in Ha Long City ist proppevoll, und die Guides, die einen auf die unendlich vielen Boote begleiten, winken und rufen gestresst durch die Gegend, um ihre Touristenschar unter Kontrolle zu halten. Es geht chaotisch zu, aber so ist das halt meistens in Asien, man muss das auch ein bisschen mögen.
Wir durften dann auch endlich an Bord, um unsere Tour durch die Ha Long Bucht zu beginnen. Das besondere an der Bucht sind die über 1900 Karstfelsen, die aus dem Meer ragen. Ein wirklich sagenhafter Anblick, wenn auch sehr ähnlich zu der Landschaft der Andamanensee, die wir in Thailand abgeklappert haben. Der Schiffsverkehr in der Bucht ist enorm. Erst wenn man das Labyrinth aus Felsen erreicht hat, wird es ruhiger, denn jeder Kapitän sucht sich seinen Weg durch das gebiet und die Masse von Schiffen verteilt sich.
Bei den etwas beengten Verhältnissen an Bord, kommt man sehr schnell in Kontakt mit den anderen Reisenden. So lernten wir einen fanzösischen Schauspieler kennen, der sich gerade ein Jahr Auszeit nimmt und ein Paar aus Litauen, dass nun in Kopenhagen lebt. Beide Bekanntschaften trafen wir noch häufiger auf der Insel Cat Ba, dem Ziel unserer Tour.
Cat Ba ist die größte Insel in der Ha Long Bucht. Die einzige Stadt, Cat Ba City, ist leider nicht sehr schön. Sie besteht im wesentlichen aus einer verbauten Promenade am Hafen, die auch ins gute, alte Mallorca passen würde, hat aber zusätzlich noch einen gewissen Sowjet-Charme. Ein Besuch auf der Insel lohnt sich aber trotzdem sehr! Ein paar hundert Meter von der Stadt entfernt gibt es drei Traumstrände, und die sind wirklich traumhaft! Ich hab mir dort sogar einen traumhaften Sonnenbrand zugezogen, der mir immer noch traumhaft schlaflose Nächte beschert. Aber dank der halben Apotheke, die meine Reisebegleitung dabei hat, wird der so langsam wieder besser.
Dank meiner Röte habe ich auch die Kajaktour durch die schwimmenden Dörfer und die Lan Ha Bucht lieber abgesagt. Claudi musste die Tour aber nicht alleine machen, unsere schwäbischen Freunde waren dabei! Nach deren Rückkehr durfte ich mir die Begeisterungsstürme der drei um die Ohren sausen lassen. Aber dafür musste ich auch nicht paddeln 😉
Am nächsten Tag sind wir dann noch mit dem Roller durch die schöne Landschaft der Insel gepfeffert. Auf dem höchsten Punkt der Insel steht ein altes Fort, das im Indochinakrieg gebaut und im Vietnamkrieg ebenfalls noch genutzt wurde. Obwohl hier viele militärische Hinterlassenschaften die Kriegstouristen hoch locken, ist es für eher pazifistische Reisende auf jeden Fall einen Ausflug wert. Der Ausblick ist schlichtweg gigantisch! Blickt man nach vorne, sieht man die wunderschönen Inselchen der Lan Ha Bucht. Blickt man nach hinten, sieht man über die gesamte, bergige Insel. Man sieht sogar die schwimmenden Dörfer von dort aus, ganz ohne paddeln zu müssen!
Das alles tröstet dann auch über die unschöne Cat Ba City hinweg.
Nun sind wir auch schon in Zentralvietnam angekommen, in Hue. Nach einer 19 stündigen Busfahrt. Gegenüber einer Busfahrt in Vietnam, ist ein Flug mit Aeroflot übrigens dekadentester Luxus! Aber die Busfahrt war ja auch günstiger 😉
Mehr aus der schönen Stadt Hue gibt es dann später! Wir gehen jetzt Cocktails schlappern!